Ein Mops sitzt vor einem Kreuz.

Hund kann nicht mehr aufstehen? Ursachen und effektive Soforthilfe-Tipps

Was tun, wenn der geliebte Vierbeiner plötzlich nicht mehr aufstehen kann? Eine beunruhigende Situation, die jedem Hundehalter schon mal das Herz in die Hose rutschen lassen hat. Hunde können aus verschiedenen Gründen nicht mehr aufstehen, dazu zählen beispielsweise Verletzungen, Gelenk- und Muskelerkrankungen oder innere Erkrankungen wie Viruserkrankungen, bakterielle Infektionen und Parasiten.

Ein grauer Hund der Schnauzer-Rasse schaut niedlich nach oben, während er auf dem Bett liegt.

Während einige Fälle von leichten Verletzungen oder kurzzeitigen Erkrankungen leicht zu behandeln sein sollten, können andere ernsthafte gesundheitliche Probleme eine schnelle und gezielte Behandlung erfordern. In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst, um deinem Hund wieder auf seine Pfoten zu helfen.

Key Takeaways

  • Der Bewegungsapparat der Hunde besteht aus Muskeln, Knochen und Gelenken, die für ihre Mobilität entscheidend sind.
  • Es gibt verschiedene Ursachen für das Aufstehproblem beim Hund, darunter Verletzungen, Krankheiten und Gelenk- und Muskelerkrankungen. Eine genaue Diagnose und geeignete Behandlung durch einen Tierarzt sind wichtig.
  • Physiotherapie, Nahrungsergänzungsmittel und Schmerzmittel können dazu beitragen, die Beweglichkeit und Lebensqualität deines Hundes zu verbessern, insbesondere bei Gelenk- und Muskelerkrankungen.

Anatomie und Physiologie des hündischen Bewegungsapparats

In diesem Abschnitt werden wir die Grundlagen des hündischen Bewegungsapparats betrachten – einschließlich der wichtigsten Komponenten wie Gelenke, Knochen und Muskeln. Das Verständnis der Anatomie und Physiologie kann dir dabei helfen, mögliche Probleme oder Erkrankungen bei deinem Hund frühzeitig zu erkennen und in meisten Fällen entsprechend zu handeln.

Muskulatur und Skelett

Die Muskulatur des Hundes besteht aus zahlreichen Muskeln, die in der Lage sind, sich zu kontrahieren (anzuspannen) und zu entspannen. Diese Muskeln ermöglichen es, dass ein Hund sich fortbewegt, springt oder einfach nur steht. Je nach Rasse und Größe variiert die Muskelmasse, aber generell sind die stärksten Muskeln im Bereich des Rückens und der Beine zu finden.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Bewegungsapparats ist das Skelett. Dein Hund hat, unabhängig von seiner Größe, etwa 300 Knochen. Das Skelett gibt dem Körper Stabilität und dient dazu, die Muskulatur beim Hund zu unterstützen, besonders bei der Ausführung von Bewegungen. Die Wirbelsäule bildet das Rückgrat des Skeletts und besteht aus einzelnen Wirbelkörpern, die für Beweglichkeit und Stabilität sorgen.

Gelenke verbinden die Knochen miteinander und ermöglichen es, dass sie gegeneinander bewegt werden können. Die Hauptgelenke bei Hunden sind das Schulter-, Ellbogen-, Knie- und Hüftgelenk. Schwäche oder Verletzungen dieser Gelenke können in vielen Fällen die Ursachen dafür sein, dass der Hund sich nicht mehr bewegen oder gar nicht mehr aufstehen kann.

Es gibt viele verschiedene Erkrankungen, die den Bewegungsapparat deines Hundes betreffen können. Dazu gehören beispielsweise Knochenbrüche, häufige Entzündungen der Gelenke oder Verletzungen der Bänder und Sehnen, wie eine Knieverletzung. Wenn du bemerkst, dass dein Hund oft Probleme hat aufzustehen oder zu laufen, ist es deshalb ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen. Dieser kann die Ursache feststellen und geeignete Behandlungsmaßnahmen einleiten.

4 Mögliche Ursachen warum dein Hund nicht mehr aufstehen kann

#1 Orthopädische Probleme

Es gibt verschiedene Ursachen, warum Hunde Probleme beim Aufstehen haben können. Die häufigsten Ursachen sind orthopädischer Natur oder weisen auf muskuläre Schwächen hin, insbesondere im zunehmenden Alter, wenn der Körper nicht mehr so belastbar wie früher ist.

Ein alter großer Hund liegt auf dem Boden

Verletzungen, wie ein Bänderriss, Knochenbruch oder schmerzende Pfoten, können ebenfalls dazu führen, dass dein Hund nicht mehr aufstehen kann. Diese Bewegungen bereiten ihm so starke Schmerzen, dass er einfach liegen bleibt.

Manchmal kann das Problem auch durch äußeren Faktoren, wie einem Splitter in der Pfote oder einer Knieverletzung verursacht werden. Diese können deinem Hund Schmerzen bereiten und bewirken, dass er sich weigert aufzustehen. Du kannst versuchen den Fremdkörper vorsichtig mit einer Pinzette zu entfernen bzw. im Zweifel direkt einen Tierarzt aufsuchen.

#2 Innere Erkrankungen

Desweiteren können innere Erkrankungen zu Problemen beim Aufstehen sorgen. Dein Hund kann durch Viruserkrankungen, bakterielle Infektionen oder Parasiten so geschwächt sein, dass er nicht mehr aufstehen möchte.

In Verbindung zu den Bewegungseinschränkungen bei Hunden treten hierbei oft weitere Symptome, wie zum Beispiel Lähmungserscheinungen, auf. Sie betreffen in der Regel bestimmte Körperpartien des Hundes, wie beispielsweise die Hinterbeine. Die Ursachen für diese Lähmungserscheinungen können vielfältig sein und reichen von Verletzungen oder Entzündungen bis hin zu neurologischen Erkrankungen. 

#3 Chronische Erkrankungen und schwere Ursachen

Ein weiterer Grund für das Humpeln oder die Unfähigkeit des Hundes, aufzustehen, können chronische Gelenkerkrankungen wie Arthrose oder Hüftdysplasie sein. Auch in diesen Fällen ist der Besuch eines Tierarztes unerlässlich, um eine geeignete Therapie für deinen Hund zu finden.

Tumore in der Wirbelsäule oder degenerative Myelopathie sind weniger bekannte, aber dennoch mögliche Ursachen für Aufstehprobleme, die erst nach einer längeren Zeit festgestellt werden können. Botulismus ist eine seltene, aber dennoch ernste Erkrankung, die zu Lähmungserscheinungen und damit Problemen beim Aufstehen führen kann. 

#4 Bandscheibenvorfall

Bei einem Bandscheibenvorfall drückt eine der Bandscheiben auf einen Nerv, was starke Schmerzen verursachen kann. In solch einem Fall ist dein Hund möglicherweise nicht in der Lage, aufzustehen oder sich normal zu bewegen. Ein Besuch beim Tierarzt ist unerlässlich, um eine genaue Diagnose und entsprechende Behandlung zu erhalten.

Schwarzer Hund mit traurigem Blick

Gelenk- und Muskelerkrankungen bei Hunden

Gelenk- und Muskelerkrankungen betreffen den Bewegungsapparat deines Hundes und können seine Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Wie zuvor angesprochen, können viele Hunde aus diesem Grund Schmerzen erleiden, die sowohl Knochen als auch Gelenke und Muskeln betreffen können.

Arthrose und Arthritis

Das sind zwei häufige Gelenkerkrankungen bei Hunden, die verursachen, dass dein Hund nicht mehr aufstehen möchte. Arthrose ist ein chronisches Gelenkleiden, das durch den Abbau von Knorpel im Gelenk und Entzündungen gekennzeichnet ist. Arthritis hingegen ist eine entzündliche Gelenkerkrankung, die zu Schmerzen und Steifheit im betroffenen Gelenk führt.

Einige Faktoren, die zur Entwicklung dieser Erkrankungen bei Hunden beitragen können, sind:

  • Hüftdysplasie: Eine Fehlbildung des Hüftgelenks, die zu vorzeitigem Verschleiß und Gelenkschmerzen führt.
  • Patellaluxation (Kniescheibenluxation): Eine Verlagerung der Kniescheibe aus ihrer natürlichen Position, die ebenfalls Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen kann.
  • Übergewicht: Zu viel Körperfett belastet die Gelenke und kann zu Gelenkentzündungen und -schäden führen.
  • Altersprobleme: Ältere Hunde sind anfälliger für Gelenk- und Muskelprobleme aufgrund natürlicher Alterungsvorgänge.

Es ist deswegen von entscheidender Bedeutung, bei Gelenk- und Muskelerkrankungen deines Hundes schnell zu reagieren und die richtige Behandlung zu beginnen, um sicherzustellen, dass die Lebensqualität deines treuen Begleiters erhalten bleibt.

Verhaltensänderungen und Symptome

Das Beobachten von Symptomen und Verhaltensänderungen kann dir dabei helfen herauszufinden, was mit deinem Hund los ist.

Lethargie ist ein häufiges Anzeichen für eine innere Erkrankung oder Infektion. Der Hund zeigt kein Interesse mehr zu spielen oder zu laufen. Dabei können Fieber, Durchfall oder Erbrechen auf Infektionen hindeuten. Wenn der Hund dabei plötzlich weniger trinkt oder frisst, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.

Ein großer Grund zur Sorge können auch Schonhaltung, Fehlstellungen, Winseln oder Jaulen sein, die ein Anzeichen dafür sein können, dass sich dein Hund unwohl fühlt. Achte zudem auf das Gangbild deines Hundes. Veränderungen in dieser Hinsicht können auf gesundheitliche Probleme wie Hüftdysplasie oder Arthritis hindeuten.

Auffälligkeiten in den Augen können ein weiterer Hinweis auf eine Krankheit sein. Deswegen spiele Seh- und Hörprobleme eine Rolle, auch wenn sie mit orthopädischen Erkrankungen nicht immer konnotiert werden.

Appetitlosigkeit und erhöhtes Schlafbedürfnis können ebenfalls auf gesundheitliche bzw. orthopädische Störungen hindeuten. Achte darauf, wie dein Hund schläft und ob er plötzlich mehr Schlaf benötigt als üblich. Im Falle von schlechtem Schlaf kann ein orthopädisches Hundebett eine Lösung sein, dank dem dein Vierbeiner weniger Schmerzen hat.

Hund kann nicht mehr aufstehen

Wie kannst du deinen Hund unterstützen?

Physiotherapie und Ergänzungen

Wenn dein Hund Probleme hat, aufzustehen, gibt es einige Behandlungsmöglichkeiten und Hilfen, die du in Betracht ziehen könntest. Eine davon ist die Physiotherapie. Sie kann helfen, die Lebensqualität deines Hundes zu verbessern und seine Beweglichkeit zu erhalten oder wiederherzustellen. 

Außerdem kannst du deinem Hund bestimmte Nahrungsergänzungsmittel oder Schmerzmittel geben, um seine Schmerzen und Beschwerden bei Gelenkerkrankungen wie Arthrose und Arthritis zu lindern. Einige häufig verwendete natürliche Wirkstoffe sind:

  • Grünlippmuschel: Eine natürliche Quelle für Omega-3-Fettsäuren und Glykosaminoglykane, die entzündungshemmende und gelenkprotektive Eigenschaften besitzen.
  • Teufelskralle: Eine Pflanze aus der afrikanischen Wüste, die für ihre schmerzlindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt ist.

Ruhe und Bewegung: Es ist wichtig, dass dein Hund sowohl Ruhe als auch Bewegung erhält. Achte darauf, dass dein Liebling genug Schlaf bekommt und biete ihm einen komfortablen Platz zum Ausruhen. Gleichzeitig solltest du darauf achten, dass er genügend Bewegung bekommt, um seine Muskeln zu stärken und seine Gelenke geschmeidig zu halten. Wenn der Hund nur mit großer Mühe aus eigener Kraft aufstehen kann, begrenze übermäßige Spaziergänge.

Wasser und Futter: Achte darauf, dass dein Hund immer frisches Wasser zur Verfügung hat und er angemessen und ausgewogen ernährt wird. Eine gesunde Ernährung kann dazu beitragen, sein Gewicht im optimalen Bereich zu halten, was wiederum Druck von seinen Gelenken und Knochen nimmt. Bei Bedarf kann der Tierarzt besondere Diätempfehlungen aussprechen.

Rampe bzw. Hunderampe: Wenn dein Hund Schwierigkeiten hat, in das Auto, auf Möbel oder Treppen zu klettern, kann eine Hunderampe hilfreich sein. Sie ermöglicht deinem Hund, sich ohne große Anstrengung zu bewegen und entlastet seine Gelenke und Muskeln.

Je nach Alter, Größe und Gesundheitszustand deines Hundes kann dies einen täglichen Spaziergang, Spielen im Garten oder gezielte Übungen beinhalten.

Eine junge Frau praktiziert Yoga-Meditation im Wohnzimmer zu Hause.

Gewichtsmanagement und aktive Lebensweise

Es ist wichtig, auf das Gewicht deines Hundes zu achten, da, wie bereits angesprochen, Übergewicht zu vielen gesundheitlichen Problemen führen kann. Damit dein Hund fit und gesund bleibt, solltest du ihm deswegen eine aktive Lebensweise ermöglichen.

Geh regelmäßig mit ihm spazieren und biete ihm abwechslungsreiche Aktivitäten an. Beispielsweise könnt ihr zusammen schwimmen gehen oder Hundesportarten ausprobieren. Das hilft nicht nur dabei, die Alterserscheinungen hinauszuzögern, sondern stärkt auch die Bindung zwischen euch beiden.

Wenn dein Hund bereits in die Jahre gekommen ist, ist es wichtig zu beobachten, ob es nicht Anpassungen im Verhalten und in der Bewegung deines Hundes gibt. Achte in diesem Fall darauf, dass er genügend Bewegung bekommt, die ihn nicht überfordert.

Egal woran die Aufstehprobleme deines Hundes festzumachen sind, insgesamt ist es essenziell auf die Bedürfnisse und das Wohlbefinden deines Hundes zu achten. Eine liebevolle, aufmerksame Beziehung zu deinem Vierbeiner trägt dazu bei, dass er auch im Alter fit, schmerzfrei und glücklich bleibt.

Häufig gestellte Fragen

Mein Hund steht nicht mehr auf – was tun?

Wenn dein Hund nicht aufstehen kann, könnte dies auf Schmerzen oder Unwohlsein hinweisen. Es ist wichtig, die genaue Ursache herauszufinden, um angemessene Hilfe zu leisten. Es gibt zahlreiche Gründe, die dazu führen können. Daher ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen, wenn du solche Symptome bei deinem Hund bemerkst.

Warum kann mein älterer Hund nicht alleine aufstehen?

Ältere Hunde können aus verschiedenen Gründen Schwierigkeiten beim Aufstehen haben. Eine häufige Ursache ist Arthritis, die Schmerzen und Steifheit in den Gelenken verursacht. Andere mögliche Gründe sind Hüftdysplasie, orthopädische oder neurologische Probleme. Bei anhaltenden Problemen wie Schwierigkeiten beim Aufstehen, Steifheit, verminderte Aktivität und Lahmheit solltest du einen Tierarzt aufsuchen.

Wie äußert sich ein eingeklemmter Nerv beim Hund?

Ein eingeklemmter Nerv beim Hund kann sich durch plötzliche Schwäche, Schmerzen, Gangstörungen oder sogar Lähmungen äußern. Die Symptome können variieren, je nachdem, welcher Nerv betroffen ist. Bei Verdacht auf einen eingeklemmten Nerv ist es wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen und deinem Freund mehr Zeit zu widmen, um die Symptome zu beobachten.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um einen Hund zu erlösen?

Die Entscheidung, wann der richtige Zeitpunkt für das Erlösen deines Hundes gekommen ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Schwere der Erkrankung, die Lebensqualität des Hundes und seine Schmerzbelastung. In solch schwierigen Situationen ist es wichtig, eng mit deinem Tierarzt zusammenzuarbeiten, um die beste Entscheidung für deinen Hund zu treffen.

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